nach Bethlehem.BETHLEHEM. 5. Route.
255 ausserdem
beschäftigen
sie
sich
schon
seit
mehreren
Jahrhunderten
auch
mit
der
Heiligenbilder-
und
Rosenkranz-Industrie,
und
zwar
sind
sie
namentlich
geschickt
in
Perlmutterarbeiten:
Kreuzen,
Rosenkränzen,
Darstellungen
von
Scenen
aus
der
bibl.
Geschichte
etc.
Auch
Korallen
und
Stinkstein
vom
Todten
Meere
verarbeiten
sie;
die
Gefässe,
welche
aus
letzterem
Stoff
gemacht
werden,
sind
aber
leicht
zerbrechlich.
Nächstdem
spielt
Bethlehem
auch
eine
Rolle
als
Markt
für
die
Bauern
kommen
z.
B.
die
Beduinen
fleissig
hierher.
Die
grosse
Marienkirche,
über
der
traditionellen
Geburtsstätte
Jesu,
liegt
im
westlichen
Theile
des
Städtchens
oberhalb
des
Char-
rûbethales
und
ist
im
Besitz
der
Griechen
Die
Tradition,
welche
die
Geburt
Christi
in
eine
Höhle
bei
Bethlehem
verlegt,
reicht
bis
ins
2.
Jahrh.
(Justin
d.
Märtyrer)
hinauf,
doch
er-
wähnen
die
Evangelisten
der
Christen
deren
Stelle
einen
Adonistempel
errichtet
haben,
doch
entbehrt
dieser
Be-
richt
der
Glaubwürdigkeit.
Die
erste
sichere
Thatsache
ist,
dass
hier
auf
dem
Platze
der
heutigen
Kirche
im
Jahre
330
auf
Befehl
des
Kaisers
stantin
eine
schöne
Basilica
gebaut
wurde.
Vogüé
stützt
seine
Behaup-
tung,
dass
wir
in
dem
jetzigen
Gebäude
noch
völlig
die
ursprüngliche
An-
lage
des
Constantinischen
Zeitalters
vor
uns
haben,
auf
die
Einheit
des
Styls
und
auf
das
Fehlen
der
besonderen
Merkmale
späterer
Justinianischer
Bauten.
In
der
That
ermangeln
die
erst
in
späterer
Zeit
auftauchenden
Nachrichten
über
Bauten
Justinian’s
in
Bethlehem
aller
Sicherheit,
und
man
darf
dem
Urtheil
Vogüé’s
daher
wohl
beistimmen.
Wir
haben
somit
ein
ehrwürdiges
Gebäude
vor
uns,
das
uns
als
Probe
ältesten
christlichen
Kirchenbaus
hohes
Interesse
einflösst.
Im
Jahre
1010
entging
die
Kirche,
nach
den
Berichten,
auf
wunderbare
Weise
der
Zerstörung
durch
die
Muslimen
Bethlehem
geladen,
fanden
die
Kirche
unversehrt.
In
den
Berichten
aller
Pilger
treff
der
Lage
und
Bauart
der
Kirche,
sodass
wir
annehmen
dürfen,
dass
sie
sich
stets
gleichgeblieben
ist.
Am
Weihnachtstage
1101
wurde
Balduin
hier
zum
Könige
hoben.
Noch
in
der
Kreuzfahrerzeit
fand
eine
durchgreifende
Ausbesserung
und
Verschönerung
der
Kirche
statt;
die
Freigebigkeit
des
byzantinischen
Kaisers
deten
Mosaiken.
Ein
Baumeister
und
liess
das
Bild
des
Kaisers
Kirche
war
mit
Blei
gedeckt.
Im
Jahre
1482
wurde
das
stark
beschä-
digte
Dach
wieder
ausgebessert;
Eduard
IV.,
König
das
Blei,
Philipp
von
Burgund
das
Fichtenholz
dazu;
das
letztere
wurde
in
Venedig
von
Handwerkern
und
dann
auf
Kamelen
hierher
gebracht.
Schon
damals
begannen
die
Mosai-
ken
zu
zerfallen,
und
auch
über
die
Bedachung
hörte
man
bald
wieder
neue
Klagen.
Gegen
Ende
des
17.
Jahrh.
nahmen
die
Türken
des
Daches
weg,
um
Kugeln
daraus
zu
giessen.
Bei
Anlass
einer
Restau-
ration
im
J.
1672
verstanden
es
die
Griechen
Kirche
zu
setzen.
In
unserm
Jahrhundert
wurde
der
Dachstuhl
noch
einmal
ausgebessert.
Die
Lateiner
konnten
sich
1852
durch
Intervention
Napoleon’s
III.
wieder
ein
Anrecht
an
der
Kirche
verschaffen.
Vor
dem
Haupteingang
(Pl.
1),
der
gegen
Westen
gerichtet
ist,
befindet
sich
ein
grosser
gepflasterter
Platz,
auf
dem
man
noch
Spuren
des
ehemaligen
Atriums
der
Basilica
entdeckt,
eines
vier-